Lacrymo­sa

LILITH (15) wartet mit der Geige auf dem Schoß auf ihr Vorspiel: das ist die große Chance für ein Stipendium, der erste Schritt zur Karriere als Musikerin. Um sie herum andere nervöse Jungmusiker, der Raum erfüllt von der Kakophonie verschiedener Streichinstrumente. Lilliths Freund MARCO (16) versucht, ihr Mut zuzureden. Marco gehört nicht in diese Welt, gibt sich aber alle Mühe, in der nervösen Stimmung seiner Freundin der Fels in der Brandung zu sein. Schließlich ist Lilith an der Reihe. Sie tritt vor die Jury und spielt. Mozart, Lacrymosa. Ihr Vortrag ist geübt und präzise wie ein Uhrwerk. Doch das ist nicht genug. Die JURYVORSITZENDE (58) ist eine Frau, die ein kompromissloses Leben für die Kunst predigt und die ebenjene Aura umgibt, zumindest in den Augen einer 15-Jährigen. Sie erklärt Lilith, dass perfekte Technik und Talent nicht alles sind. Ihrem Spiel fehle die nötige Tiefe. Sie spiele hier ein Stück aus einem Requiem und würde keinerlei emotionalen Eindruck hinterlassen. Lilith schafft es in die nächste Runde, aber wenn sie das Stipendium will, wird sie jenen Makel beseitigen müssen. Als sie wieder aus der Tür tritt und in Marcos gutmütiges, fragendes Gesicht sieht, weiß sie, was zu tun ist. Die beiden müssen sich trennen.

Credits

Cast:

Delovan Moustafa

Yuri Völsch

Marie-Lou Sellem

Buch:

Sebastian Ladwig

Kamera:

Giulia Schelhas

Schnitt:

Sebastian Lempe

Produktion:

Lucas Thiem

Elisabeth Köller

Tondesign:

Niklas Kammertöns

Musik:

Artiom Constantinov

Kameraassistenz:

Konstantin Kann

Filminfos

Regie:

Gian Suhner

Gattung:

Kurzfilm

Produktionsland:

Germany

Produktionsfirma:

Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Produktion:

2019

Drehformat:

Digital

Vorführformat:

DCP

Bildgeschwindigkeit:

25 fps

Seitenverhältnis:

16:9

Tonformat:

5.1 Dolby Surround

Sprache:

Deutsch

Fassung:

OV

Laufzeit:

5.2 min.