Akio

Als Hikikomoris werden im modernen Japan junge Menschen bezeichnet, die vor dem Druck der Gesellschaft in die totale Isolation ihres eigenen, kleinen Zimmers flüchten. Ihnen ist die Fähigkeit, zwischen „öffentlichem Gesicht“ und „wahrem Ich“ zu unterscheiden, abhanden gekommen. Auch Protagonist „Akio“ (japanisch:Licht) zieht sich mit einem festen Ziel zurück: Er will von den Zwängen einer gleichgeschalteten globalisierten Gesellschaft und seinen eigenen Ängsten lösen. Letztlich aber auch von der Begrenzung durch seinen Körper sowie von Begriffen wie Raum und Zeit. Seine Wohnkapsel transformiert sich auf seiner Reise durch die Tiefen seines Bewusstseins und entblättert sich mit jeder Schicht, die er durchdringt, bis sie seinen wahren Kern erfasst und widerspiegelt - Licht. Akio ist kein Zukunftsszenario, vielmehr die träumerische Melodie eines aktuellen, gesamtgesellschaftlichen Phänomens. Der Film beschreibt den für uns alle essentiellen Tanz weg von der uns zugeschriebenen Funktion als eigener Herr und Sklave einer Gesellschaft, die immer müder wird, und hin zur Akzeptanz des eigenen Ichs, des wahren Selbst, des freien Individuums in einer wachen und aufgeweckten Welt.

Credits

Cast:

Kai-Michael Müller

Buch:

Silke Eggert

Kamera:

Merle Jothe

Produktion:

Gregor Sauter

Ton:

Sean Black

Musik:

Wolf Müller

Schnitt:

Joanna Ashton-Jones

Filminfos

Regie:

Joanna Ashton-Jones

Gattung:

Kurzfilm

Produktionsland:

Deutschland

Produktionsfirma:

Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

ARTE

UDK Berlin

Produktion:

2013

Drehformat:

Alexa 2k (ProRess 4444)

Vorführformat:

1:1,85

Bildgeschwindigkeit:

24 fps

Seitenverhältnis:

1:185

Tonformat:

5.1

Sprache:

ohne Dialog, keine Untertitel

Fassung:

OV

Laufzeit:

8