Wenn der Osten plötz­lich im Wes­ten liegt

Der Ort der verlassenen "Fahrerbereitschaft Grünau" in Berlin-Lichtenberg inspirierte den jungen Filmregisseur Ki Bun zu der Frage: Was löst das Ende einer Gesellschaftsform in einem Individuum aus – wenn die neue Gesellschaft plötzlich keinen Platz mehr für das Individuum zu haben scheint? Was passiert mit einem Menschen, dessen jahrzehntelange Arbeit von einem Tag auf den Anderen nicht mehr existiert und dadurch seine eigene Lebensaufgabe und sein gesellschaftlicher Wert in Frage gestellt wird – dessen Existenz plötzlich entbehrlich ist? Mit der Erkenntnis, dass eine der schwersten Aufgaben des Lebens die Verankerung im „Jetzt“ ist, da der Mensch hin und her gerissen ist zwischen dem sehnsüchtigen Blick in die Vergangenheit und dem sorgenvollen Blick in die Zukunft, interessiert den Filmemacher dabei vor Allem die emotionale Ebene eines Menschen, dem es nicht möglich scheint, sich von seiner Vergangenheit zu lösen und der dadurch in eine Identitätskrise gerät. Der bislang eher szenisch arbeitende Regisseur Ki Bun widmet sich diesem Thema in fragmentarischen, atmosphärischen Bildern und Tönen auf drei verschiedenen Leinwänden, die bewusst dem Betrachter einen eigenen gedanklichen Raum anbieten.

Credits

Buch:

Ki Bun

Katharina Diessner

Schnitt:

Christian Kuss

Ton:

Markus Boehm

Filminfos

Regie:

Ki Bun

Gattung:

Experimentalfilm

Produktionsland:

Deutschland

Produktionsfirma:

Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin

Produktion:

2011

Drehformat:

1:2 4K Red

Vorführformat:

16:9

Bildgeschwindigkeit:

25 fps

Seitenverhältnis:

16:9

Tonformat:

Dolby SR

Sprache:

Kein Dialog

Fassung:

OV

Festivals:

25. Stuttgarter Filmwinter (19.-22.01.2012)

32nd Cambridge Film Festival (13.-23.09.12)

Berlin Independent Film Festival (08.-18.02.2013)

Laufzeit:

15