NULPEN: Green Pro­du­cing Best Prac­ti­ce

Als Film­aka­de­mie, die sich der Aus­bil­dung jun­ger Talen­te wid­met, muss und möch­te die DFFB sich ver­mehrt mit dem The­ma Green Pro­du­cing und Nach­hal­tig­keit in der Film­pro­duk­ti­on beschäf­ti­gen.

NULPEN – ein Film, der aktu­ell in der Ent­ste­hung ist – setzt sich inhalt­lich mit der Kli­ma­kri­se, ins­be­son­de­re mit der soge­nann­ten „Cli­ma­te Cri­sis Anxie­ty“ aus­ein­an­der. Dem­entspre­chend war es dem Team (Buch/​Regie: Sori­na Gajew­ski, Pro­duk­ti­on: Sabri­na Holz­ap­fel, Kame­ra: Han­nes Schul­ze, Mon­ta­ge: Raf­fa­el­lo Lup­per­ger) ein gro­ßes Anlie­gen, den Dreh so nach­hal­tig wie mög­lich zu gestal­ten.

 

Trans­port

Es wur­de ent­schie­den, weit­ge­hend auf Autos zu ver­zich­ten und statt­des­sen öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel zu nut­zen. Da der gesam­te Dreh in Ber­lin statt­fand, war es mög­lich, Crew und Cast mit dem ÖPNV anrei­sen zu las­sen.

Den­noch muss­te gele­gent­lich auf Autos zurück­ge­grif­fen wer­den, ins­be­son­de­re für tech­nisch anspruchs­vol­le Dreh­ta­ge, bei denen ein Miet-Sprin­ter und ein Van genutzt wur­den. Die Pla­nung der Fahr­ten wur­de durch eine klu­ge Dis­po­si­ti­on sprit­spa­rend gestal­tet.

Eine gro­ße Hil­fe waren die Las­ten­rä­der von Velo­gut und Car­go­roo, die dem Team von bei­den Unter­neh­men für das Pro­jekt zur Ver­fü­gung gestellt wur­den und Trans­por­te, u.a. für Vor- und Rück­bau­ten der Sze­nen­crew, ohne jeg­li­che CO2-Emis­sio­nen ermög­lich­ten. Die umwelt­freund­li­che Alter­na­ti­ve erwies sich außer­dem als äußerst nütz­lich, um Tech­nik zu trans­por­tie­ren, und sie wur­de in eini­gen Fäl­len auch als Dol­ly-Alter­na­ti­ve für beein­dru­cken­de Auf­nah­men genutzt.

 

Cate­ring

In Bezug auf die Ver­pfle­gung hat sich das Team für ein vega­nes Cate­ring, zube­rei­tet von Freund:innen, ent­schie­den. Dadurch konn­ten die CO2-Emis­sio­nen im Bereich Lebens­mit­tel um mehr als die Hälf­te redu­ziert wer­den. Indi­vi­du­el­le Vor­lie­ben wur­den den­noch berück­sich­tigt, u.a. durch die groß­zü­gi­ge Unter­stüt­zung von Spon­so­ren wie Wheat­sy und der Fein­bä­cke­rei Wie­ner Brot. Letz­te­re lie­fer­te täg­lich eine viel­fäl­ti­ge Aus­wahl an übrig geblie­be­nen Back­wa­ren – dar­un­ter Brot, Bröt­chen und süße Lecke­rei­en. Das ret­te­te nicht nur Lebens­mit­tel vor der Ver­schwen­dung, son­dern bot der Film­crew eine köst­li­che Ver­pfle­gung am Set. Wheat­sy stell­te als Ergän­zung ver­schie­de­ne vega­ne Auf­stri­che und Snacks zur Ver­fü­gung. Für den Ver­zehr wur­de aus­schließ­lich Mehr­weg­ge­schirr genutzt.

Das Team wur­de gebe­ten, für den Geträn­ke­ver­zehr eige­ne Fla­schen mit­zu­brin­gen, und ein Was­ser­ka­nis­ter mit fri­schem küh­lem Was­ser wur­de am Set zur Ver­fü­gung gestellt. Dank Spon­so­ren konn­te zudem eine Aus­wahl ver­schie­de­ner Limo­na­den ange­bo­ten wer­den, die auf Nach­hal­tig­keit und Regio­na­li­tät set­zen. Karls Kola, her­ge­stellt aus recy­cel­ten Bier­fla­schen und recy­cel­ten Käs­ten, sowie Ost­most, die für die Ver­wen­dung von Obst aus Streu­obst­wie­sen bekannt sind, haben die­se Bemü­hun­gen groß­zü­gig unter­stützt.

 

Sze­nen- und Kos­tüm­bild

Für das Sze­nen- und Kos­tüm­bild wur­den sorg­fäl­tig Loca­ti­ons aus­ge­wählt, die grö­ße­re Bau­pro­jek­te über­flüs­sig mach­ten. Die meis­ten Requi­si­ten wur­den aus­ge­lie­hen und nach dem Dreh wie­der zurück­ge­ge­ben. Auch bei den Kos­tü­men wur­de ver­sucht, den Mate­ri­al­ein­satz zu mini­mie­ren, indem die Hauptdarsteller:innen wäh­rend des gesam­ten Films die glei­chen Kos­tü­me tru­gen, da die Hand­lung an einem Tag statt­fand. Kom­par­sen wur­den ermu­tigt, ihre eige­nen Klei­dungs­stü­cke mit­zu­brin­gen.

 

Strom und Digi­ta­li­sie­rung

Umwelt­schäd­li­che Gene­ra­to­ren wur­den durch die Nut­zung vor­han­de­ner Strom­quel­len in den Moti­ven ver­mie­den. Wo immer mög­lich, wur­de auf Akku-Lösun­gen anstel­le von Strom gesetzt. Dar­über hin­aus wur­de der Papier­ver­brauch durch digi­ta­le Pla­nung und Ver­trä­ge stark redu­ziert. Auch Mee­tings wur­den in der Vor­pro­duk­ti­on digi­tal abge­hal­ten, um unnö­ti­ge Rei­sen zu mini­mie­ren.

 

Aus­blick

Das Team von NULPEN ist stolz auf die Nach­hal­tig­keits­be­mü­hun­gen und sieht nach die­ser Erfah­rung wei­te­res Poten­zi­al, ins­be­son­de­re bei der Müll­tren­nung, um die Film­pro­duk­ti­on in Zukunft noch umwelt­scho­nen­der zu gestal­ten.

Die Maß­nah­men die­nen auch des­halb als gutes Vor­bild, da sie gezeigt haben, dass sich eine nach­hal­ti­ge und gleich­zei­tig kos­ten­güns­ti­ge Pro­duk­ti­on nicht aus­schließt – ganz im Gegen­teil: durch die Bemü­hun­gen des Teams konn­ten – ins­be­son­de­re bei den Trans­port­kos­ten und der Ver­pfle­gung – erheb­li­che Ein­spa­run­gen erzielt wer­den.

Mehr zum Pro­jekt und aktu­el­le Updates fin­det ihr hier.

Wei­ter so!